Kompensation ist ein Wort, das wir immer häufiger von Organisationen, Prominenten und sogar Regierungen hören. Ist das wirklich eine realistische Lösung für die Klimakrise? Die meisten von uns werden nicht überrascht sein, wenn sie erfahren, dass dies nicht der Fall ist.
Was ist Kohlenstoffkompensation?
Kompensation ist eine Methode, bei der man dafür bezahlt, dass andere ihre Emissionen reduzieren oder dass sie genug CO2 aufnehmen, um die eigenen Emissionen auszugleichen. Es gibt eine Vielzahl von Projekten, aus denen Unternehmen und Privatpersonen, die einen Ausgleich benötigen, wählen können, von Wasserkraftwerken in der Türkei bis hin zu effizienten Haushaltskochern in Kenia.
Jede Tonne Emissionen, die durch ein Umweltprojekt reduziert wird, erzeugt einen Kohlenstoffausgleich oder eine "Kohlenstoffgutschrift". Unternehmen können entweder direkt in diese Umweltprojekte investieren oder einfach einen Emissionsgutschein kaufen.
Wie ist es um die Umwelt bestellt?
Die derzeitige Erwärmung der Erde findet in einem Tempo statt, das in den letzten 10.000 Jahren nicht zu beobachten war. Mehr als eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht [2], und die physischen Beweise für den Klimawandel sind alarmierend. Die jüngsten heftigen Überschwemmungen in Pakistan, die das Land verwüsteten, sind ein Paradebeispiel dafür, wie real und wie schnell der Klimawandel eine Bedrohung für das Leben darstellt.
Die Menschen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, sind am stärksten von den Auswirkungen betroffen. So wurden beispielsweise aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 schätzungsweise 13 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia auf der Suche nach Wasser und Weideland vertrieben, obwohl sie die Klimakrise nur wenig verursacht haben.
Es handelt sich wirklich um eine Notlage, und es ist wichtig, dass vor allem die Unternehmen ihren Teil zur Lösung beitragen.
Ist die Kompensation von Kohlenstoff eine wirksame Lösung für unsere Klimakrise?
Die Kompensation wird als bequeme Ausrede für Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen benutzt, die eine Änderung ihrer Arbeitsmethoden vermeiden wollen. Mit den Worten von John Oliver[1]: "Eine Bestätigung von einem Kohlenstoffregister zu bekommen ist wie ein Kids Choice Award", fügte er hinzu. "Es bedeutet nicht wirklich viel, aber es lässt Sie vorübergehend ein bisschen sauberer aussehen".
Das Problem mit Kompensationsgeschäften ist nicht, dass das, was sie anbieten, schlecht ist, sondern dass es nicht so einfach ist, neue Bäume zu pflanzen und dann plötzlich alle Emissionen, die ein Unternehmen produziert hat und weiterhin produziert, zu neutralisieren.
Greenpeace erklärt auf seiner Website, dass die Kompensation von Kohlenstoffemissionen "das nächste große Ding in Sachen Greenwashing ist - und wir dürfen uns nicht täuschen lassen". Weiter heißt es: "Der Kohlenstoffausgleich ist ein Freibrief für die weitere Verschmutzung und lenkt uns alle von der wirklichen Arbeit der Emissionssenkung ab".
Es ist allzu leicht für ein Unternehmen, Kohlenstoffneutralität über Kompensationen zu behaupten, obwohl dies einfach nicht der Fall ist. Kavalans eigene Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Unternehmen mit nur wenigen Mausklicks für nur 1.000 US-Dollar die Kohlenstoffneutralität gemäß PAS 2060, der international anerkannten Spezifikation für Kohlenstoffneutralität, nachweisen kann.
Was wir brauchen, ist eine Verringerung der Kohlenstoffemissionen, die in die Atmosphäre gelangen, und nicht, dass sie produziert und dann angeblich neutralisiert werden.
Was ist eine wirksame Lösung für den Klimawandel?
Es gibt zwei große Kategorien, die bei der Bewältigung dieser Krise Hand in Hand gehen: Anpassung an den Klimawandel und Abschwächung des Klimawandels.
Bei der Eindämmung des Klimawandels geht es darum, den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre zu vermeiden und zu verringern, um zu verhindern, dass sich der Planet auf noch extremere Temperaturen erwärmt. Die Anpassung an den Klimawandel erfordert die Änderung von Verhaltensweisen, Arbeitssystemen und Lebensweisen, um uns vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen.
Wenn wir den Klimawandel ernsthaft bekämpfen wollen, gibt es nur eine Antwort auf das Problem: Unternehmen und Branchen müssen den Menschen und den Planeten an die erste Stelle setzen und anfangen, ihre Geschäftsmodelle zu ändern.
Lohnt sich die Kompensation von CO2-Emissionen denn überhaupt noch?
Kompensationsgeschäfte wurden als gefährliches Ablenkungsmanöver für Unternehmen und Privatpersonen bezeichnet, da sie den falschen Eindruck erwecken, dass man seinen CO2-Fußabdruck durch Investitionen in Emissionszertifikate vollständig ausgleicht.
Kompensationsgeschäfte sind eine billige und daher verlockende Lösung, aber wir brauchen wirkungsvollere Methoden zum Schutz unseres Planeten. Ein neu gepflanzter Baum kann beispielsweise bis zu 20 Jahre brauchen, um die CO2-Menge zu binden, die ein Kohlenstoffkompensationsprogramm verspricht. Um einen Bruchteil der weltweiten Emissionen auszugleichen, müsste eine riesige Anzahl von Bäumen gepflanzt und jahrzehntelang geschützt werden, so dass Ausgleichsmaßnahmen allein nicht ausreichen. Auch der unvermeidliche Verlust von Bäumen durch Faktoren wie Abholzung und Waldbrände ist dabei nicht berücksichtigt. Die Waldbrände im Jahr 2022 in weiten Teilen der kalifornischen Waldgebiete haben einen großen Teil des staatlichen Systems zum Ausgleich von Kohlenstoffemissionen zerstört, so dass die Projekte fast nutzlos geworden sind.
Ist Ihr Unternehmen bereit, Teil der Lösung zu werden?
Die Kompensation ist bei weitem nicht das Wundermittel, das uns manche Leute glauben machen wollen, aber sie kann als Teil eines viel größeren Reduktionsprogramms zur Bekämpfung des Klimanotstands dienen. Wir verurteilen sie zwar nicht völlig, aber sie ist kein Freifahrtschein, um ohne Rücksicht auf die Umwelt zu handeln. Wir müssen uns darauf konzentrieren, proaktiv zu handeln und Schritte zu unternehmen, um Kunststoffe zu reduzieren und PVC aus unseren Unternehmen zu verbannen.
In dem Kurzfilm "PVC-Free Pledge For The Planet" spricht KAVALAN harte Wahrheiten direkt an und zeigt, wie das Unternehmen in der großformatigen Druckindustrie mit gutem Beispiel vorangeht, als Teil unserer Verpflichtung, den Planeten zu retten.
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[1] https://lnkd.in/ehngTwFB
[2] https://www.nationalworld.com/news/environment/climate-change-facts-earth-day-2022-food-waste-carbon-emissions-plastic-pollution-3663879
